Himbeeren verursachen eine wahre Geschmacksexplosion auf der Zunge, sie haben viele Vitamine und Mineralstoffe und sind dabei kalorienarm. Sortenbedingt sind sie hell- bis dunkelrot gefärbt, haben ein angenehm süß-säuerliches Aroma und sind rundlich bis kegelförmig. Himbeeren zählen zur Gattung der Sammel-Stein-Frucht. Archäologischen Funden zufolge wurde sie bereits in der Steinzeit als eine der wichtigste Obstpflanzen sehr geschätzt. Im Mittelalter wurden die roten Beeren vor allem in Klostergärten gezüchtet. Mittlerweile sind zahlreiche Sorten und Variationen entstanden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren. Während die Sommertragen ab Juni geerntet werden, verwöhnen uns die Herbsttragenden vom Spätsommer bis in den Herbst hinein.
Regionale Himbeeren aus der Ortenau stehen von Mitte Juni bis Anfang Oktober zur Verfügung. Himbeeren reifen nicht nach und sollten somit für ein tolles Geschmackserlebnis reif geerntet werden. Bestmögliche Reife und hohe Empfindlichkeit sprechen gegen lange Transportwege und für den Kauf regionaler Ware. Im Kühlschrank sind Himbeeren ca. zwei Tage lagerfähig. Sie lassen sich aber auch gut einfrieren.
Himbeeren haben ein unvergleichliches Aroma, was sich aus der speziellen Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ergibt. Sie streicheln sanft und samtig die Zunge. Zitronensäure sorgt für den leicht säuerlichen Geschmack. Vor dem Verzehr wird das Abspülen unter fließendem Wasser empfohlen.
Himbeeren sind regelrechte gesunde Multitalente. Ihr hoher Wassergehalt macht sie trotz des reichlich vorhandenen Zucker sehr kalorienarm. Sie punkten vor allem mit dem Gehalt an B- und C-Vitaminen. Die Vitamine der B-Gruppe stärken vor allem die Nerven und spiele eine entscheidende Rolle bei vielen Stoffwechselprozessen, während unser Körper die C-Vitamine zum Aufbau von Bindegewebe einsetzt.
Der leicht säuerliche Geschmack der Himbeeren ist auf Fruchtsäuren, wie zum Beispiel die Zitronensäure zurückzuführen, welche bei Verstopfungen hilfreich sein können. Insbesondere tragen allerdings die Ballaststoffe ihren Teil zur Linderung von Verdauungsproblemen bei. Himbeeren gehören zu den Früchten, mit dem höchsten Gehalt an Ballaststoffen. Gerade die wasserunlöslichen, wie Lignin und Cellulose regen hierbei die Darmbewegung und den Weitertransport der Nahrungsreste an. Mit dem Gehalt an Mineralstoffen müssen sich die roten Beeren ebenfalls nicht verstecken. In größeren Mengen sind Phosphor, Kalzium, Magnesium enthalten. Phosphor und Calcium sind essenziell für starke Knochen und Zähne. Magnesium unterstützt parallel das Zusammenspiel unserer Muskeln.
Himbeeren und Brombeeren werden in Reihenkultur am Drahtgerüst angebaut. Pro Laufmeter werden 5-8 Ruten belassen. Bei Himbeeren gibt es einmal- und zweimaltragende Sorten. Bei einmal tragenden Sorten sterben die Ruten nach der Ernte ab und werden durch Neutriebe ersetzt. Bei sog. remontierenden Sorten gibt es eine Herbsternte am oberen Drittel der Ruten und eine Frühsommer-Ernte am unteren Teil der Ruten. Gleichzeitig werden neue Ruten für die Herbsternte herangezogen. Die Gassen zwischen den Pflanzreihen sind begrünt. Erfolgt der Anbau witterungsgeschützt im Folientunnel werden Himbeeren und Brombeeren oft auch in Töpfen angebaut. Die Pflanzen haben einen hohen Wasserbedarf. Die Versorgung erfolgt über eine Tropfbewässerung.
von Martin Bähr, Obstbauer
von Andreas Riehle, Obstbauer
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